Mine Cosquez in Kolumbien
Am Nachmittag (2022-05-06) mach ich mich noch mal von Otanche auf direkt zur Mine Cosquez. Das sind ziemlich genau 9 km.
Santa Barbara verschwindet teilweise schon im Nebel.
Weiter oben wird das Wetter besser. Eine gute Chance die Miene mal direkt zu sehen.
Immerhin haben wir hier Regenzeit und nach dem höchsten Sonnenstand am Mittag ist die Verdunstung am größten, so dass sich die Wolken zusammenballen und es so anfängt zu schütten, dass die Schotterpisten unpassierbar werden.
Am Eingang der Mine Cosquez quält sich ein Laster den Berg herunter (unglaublich steil).
Minenarbeiter haben Feierabend und kommen überall her(quasi aus den Löchern).
Hier ist das ganze Gebiet durchsiebt mit Löchern – nicht nur wo das Gestein und der Schutt zusehen ist, sondern auch mitten im starken Bewuchs des Dschungels.
Das Gestein ist hier Schwarzschiefer. Das war natürlich mal ein Sediment - also eine Ablagerung, die mal wasserwaagengleich waagerecht war. Durch tektonisches Zusammenschieben im Millionen von Jahren biegen sich dies Gesteinschichten hoch. Im großen Stil wäre das eine Gebirgsbildung. Hier sehen wir die Gesteinschichten nicht nur senkrecht sondern sogar überkippend gefaltet. Der Schiefer macht das aber nicht mit und reißt, wodurch Löcher entehen. Diese Löcher werden durch heiße wässrige Lösungen (hydrothermal) durchsetzt. Mineralien lösen sich unter hohem Druck und hoher Temperatur. Weiter höher kühlen sich die Lösungern unter Druckerniedrigung ab. Die gelösten Stoffe kristlisieren nun aus. So entsehen hier Calcit (weniger Quarz) und eben auch Smaragde.
Sehr kluftiges drusiges Material mit Calcit, wo man die Smaragde findet. Hier ist natürlich alles abgesucht.
Kaum zu erkennen, aber auch hier wird gearbeitet. Gleiches Bild vergrößert:
Wie man hier gut erkennen kann, kein Staub, sondern Wasserdampf. Die Löcher sind zum Teil verbunden. Manche Hohlräume setzten sich in sehr tiefe Regionen fort. Allerdings entsteht auch Wärme bei der Zersetzung von Pyrit. Schon mehrere Meter tiefer wird es tödlich heiß. Solche Gangsysteme kann man natürlich zum Abbau nicht nutzen. Da muss man seitlich in den Berg hinein.
Die oberflächennahen Löcher sind natürlich schon alle ausgebeutet.
Ein komischer Stein, der hier nicht hingehört,
Entpuppt sich als wilder Bienenstock.
Da sind natürlich keine Bienen mehr drin. Bienen suchen diese Hohlräume, weil sie schön trocken und warm sind. Leider findet das der eine andere Minenarbeiter eher kontraproduktiv…
Hier wird es – wie in allen Tropen ungefähr um 18 Uhr dunkel – besonders in den Bergen….noch ein paar Abschiedsfotos
Der Suzuki hat zwar Allradantrieb, ist aber für so ein Gelände nicht geeignet: zu wenig PS und nicht hoch genug: man setzt oft auf.
Das war das Fundstellengebiet von Cosquez. Morgen geht’s weiter nach Muzo.